Kurzinfo:
Menschen sind nicht behindert, Menschen werden behindert. Wie inklusiv ist der öffentliche Raum? Drei Stationen dienen als Anschauungsbeispiele zur Reflexion über Planungs- und Umsetzungsprozesse: Fußgänger- und Begegnungszone Mariahilfer Straße, Begegnungszone Herrengasse und eine Haltestelle der Wiener Linien vor dem Burgtheater. Kommt raus und bringt Euch ein!
Begrenzte Plätze. Bitte um Anmeldung.
Tag, Uhrzeit & Dauer:
Freitag, 17. Mai 2019, 10:00 Uhr, ca. 2,5 Stunden
Mit:
Emil Benesch (Österreichischer Behindertenrat)
Begleitende Personen: Astrid Klimmer-Pölleritzer (MA18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung), Clarissa Knehs (MA19 – Architektur und Stadtgestaltung), Vera Layr (MA28 – Straßenverwaltung und Straßenbau), Maria Grundner (Mobilitätsagentur Wien), Luke Meysner (Wiener Linien), Wolfgang Kremser (Verein Blickkontakt), Peter Noflatscher (ÖZIV Bundesverband für Menschen mit Behinderungen)
Treffpunkt:
7. Bezirk, Mariahilfer Straße 100, vor dem Aufzug zur U-Bahn (U-Bahn-Station Zieglergasse, Ausgang Schottenfeldgasse)
Öffentlicher Verkehr:
U3, Station Zieglergasse
Beschreibung:
Menschen mit Behinderungen machen knapp 20 Prozent der Wiener Bevölkerung aus. Wie kann ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sichergestellt werden? Wie werden Straßen und Plätze zu inklusiven, für alle nutzbaren öffentlichen Räumen?
Bei der ersten Station des Walkshops in der Mariahilfer Straße berichtet Wolfgang Kremser – er ist blind und beim Verein Blickkontakt engagiert – über die gelungene Einbindung von blinden Menschen und Personen mit Sehbehinderungen bei der Planung der Fußgänger- und Begegnungszone. Die Ergebnisse sind sehr gelungen!
Öffentliche Räume dürfen nicht isoliert betrachtet werden. Eine Voraussetzung für ihre Nutzung ist ihre barrierefreie Erreichbarkeit. Auch die Anbindung an angrenzende Räume, die Gebäude, muss ein Thema sein. Für Menschen mit Gehbehinderungen sind viele Geschäfte in der Mariahilfer Straße derzeit unerreichbar. Peter Noflatscher vom ÖZIV (Bundesverband für Menschen mit Behinderungen) präsentiert eine aktuelle Studie zur Barrierefreiheit der Geschäfte in der Mariahilfer Straße. Öffentlicher Raum allein macht noch keine Barrierefreiheit, das muss auch in die halböffentlichen und privaten Bereiche weiter getragen werden.
Per U-Bahn geht es gemeinsam zur zweiten Station des Walkshops in die Herrengasse. Vor kurzem ist hier ein Umbau zur Begegnungszone erfolgt. Die Oberfläche ist niveaugleich gestaltet. Eine große Verbesserung für Menschen, die mit Rollstuhl unterwegs sind. Doch für blinde Menschen ist die Herrengasse noch immer nicht barrierefrei. Das ursprünglich in der Planung vorgesehene, von vielen erwartete, taktile Leitsystem wurde leider nicht umgesetzt. Wie kann Barrierefreiheit von der Planung bis zur Umsetzung sichergestellt werden?
Zu Fuß geht es zur dritten Station des Walkshops, einer Straßenbahn-Haltestelle der Wiener Linien vor dem Burgtheater. Hier gibt es abschließend die Gelegenheit sich über die Barrierefreiheit von Haltestellen auszutauschen. Was verbindet Familien mit Kinderwägen und blinde Menschen sowie Personen mit Mobilitätseinschränkungen bei Doppelhaltestellen? Welche Anforderungen gibt es für die Haltestelle der Zukunft? Wie gelingt es, Barrieren erst gar nicht entstehen zu lassen? Abschließend gibt der Nutzer eines E-Rollstuhls Einblicke in bestehende Hürden beim Einrollen in öffentlichen Verkehrsmittel.
Menschen sind nicht behindert, Menschen werden behindert. Werden Menschen mit Behinderungen frühestmöglich, kontinuierlich und auf Augenhöhe in Planungsprozesse einbezogen, werden die gemeinsam entwickelten Lösungen für alle gut nutzbar sein.
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